Unsere Zukunft nach Corona

Szenario von Hanna

Wie könnte die Zukunft im schlimmsten Falle
aussehen?

Tagebucheintrag für das Jahr 2022

Liebes Tagebuch,
es ist der 1. Juli 2022. Ich schreibe dir jedes Jahr, doch was soll ich sagen? Wenig hat sich verändert seit 2020. 2020 hatten wir noch Hoffnung, dass es bald besser wird und dass COVID-19 „bald wieder weg“ ist. Wir haben Urlaube und Partys geplant und auch schon wieder welche gefeiert…der größte Fehler. Seit der Virus sich dann schlimmer verbreitete als je zuvor ist die Ausnahmesituation 2020 Alltag 2022. Durch die Unachtsamkeit der Menschen die direkt wieder Freiheit genießen wollten – ich war auch eine davon. Die Krankenhäuser sind überfüllt und die Kapazitäten der Intensivstationen haben sich verdoppelt und verdreifacht, weil sie es mussten. Heute ist Sonntag, ich habe frei, doch morgen ist wieder „Schule“. Besser gesagt, ich darf morgen wieder 6 Stunden vor meinem Laptop hocken und mir auf Zoom anhören was meine Lehrer mir beibringen wollen, die ebenfalls 6 Stunden vor dem Laptop hocken. Auf ihren selbstgekauften Tafeln zeigen sie uns die Matheformeln von irgendwelchen Funktionen oder wie man eine Gedichtsanalyse schreibt. Der Lehrplan hat sich nicht geändert denn jetzt ist der Internetunterricht Normalität. Dass etwas nicht funktioniert oder sich das Padlet nicht öffnen ließ, ist keine Entschuldigung mehr. Ich glaube ich habe seit einem Jahr keinen Stift mehr in der Hand gehabt, alles wird abgetippt, als PDF gespeichert und per E-Mail versendet. Meine Freunde habe ich seit ein paar Monaten nicht mehr wirklich gesehen. Meine beste Freundin setzt sich manchmal in meinen Garten, ich sitze an meinem Fenster, damit wir uns zumindest vernünftig unterhalten können. An unsere letzte Umarmung erinnere ich mich nicht. Einmal habe ich sie auch beim Einkaufen getroffen, doch die Maßnahmen an
öffentlichen Orten sind so streng, dass wir trotz 2 Meter Abstand, der ja mittlerweile fast immer nachgemessen wird, uns nicht mal 5 Minuten unterhalten konnten, denn man soll so schnell es geht wieder aus dem Supermarkt verschwinden. Doch mal ab von mir – wie sieht es wo anders aus?
Durch die strengen Maßnahmen hat der Virus fast keine Chance, sich zu verbreiten, doch von der 2. und 3. Welle 2020 haben wir uns immernoch nicht erholt. Die Zahlen der Infizierten haben sich verdreifacht und der Virus war einfach überall. Der Virus ist schlau, er ist kompliziert, mutiert, oft bildet man keine Antikörper. Einen wirksamen Impfstoff zu entwickeln ist nahezu unmöglich. Noch immer schwirrt er herum und schließt uns buchstäblich Zuhause ein. Momentan passiert wenig, jeder ist mit sich selbst beschäftigt, die Regierung ist damit beschäftigt, herauszufinden, welche Maßnahmen am effektivsten gegen den Virus wirken. Welche Art Maske, wie viel Desinfektionsmittel braucht man? Die Nachrichten haben kaum etwas zu berichten außer den neuen Zahlen der Infizierten in Deutschland (gestern waren es 19tausendirgendwas)…und das Wetter. Der Sommer schenkt uns 35 Grad und Sonne doch anstatt am See zu sein liege ich, wie jeden Tag, in meinem Garten, lese die Bücher die ich vermutlich schon 3 mal gelesen habe uns aus meinen Kopfhörern singt Lana Del Rey mir „Summertime Sadness“. Mein Leben besteht dank Corona aus purer Langweile. Sag mir doch, wie wird es sich ändern? Ich weiß es selbst nicht. Doch ich weiß, ich darf dankbar sein, denn ich kämpfe lieber mit Langerweile als mit Ängsten, so wie es die Menschen tun müssen, die die Wirtschaft betreiben. Sie müssen weiter arbeiten doch man weiß immernoch nicht genau wie. Es klappt, doch funktionieren tut es nicht, wenn das Sinn ergibt. Sie kommen über die Runden indem die Firmen ihr Bestes geben doch sie sind immernoch dabei, herauszufinden, wie das am Besten geht. Die Zukunft wird uns das wohl sagen. Jetzt besteht die Welt aus Langerweile und Ungewissheit.

Tagebucheintrag für das Jahr 2027

Liebes Tagebuch,
es ist der 1.Juli 2027. Ich bin 24 Jahre alt und wohne immernoch bei meinen Eltern, denn ich hatte keine Chance auszuziehen. Corona. Immernoch das größte Thema weltweit. Immer wieder haben die Menschen über die Jahre versucht, auszubrechen, rauszugehen, ihr Leben zu genießen. Verständlich. Ich habe mitgemacht, ich wollte meine Jugend, die beste Zeit des Lebens nicht verpassen. Doch so einfach ist das nicht. Man kann das alles hier nicht einfach wegzaubern. Weder den Virus und seine Verbreitung noch die (leider nötigen) Beschränkungen. Doch die Menschen drehen langsam durch. Sie vandalieren, viele Aufstände sind vorallem in den letzten Monaten veranstaltet worden. Es ist vergleichbar mit den „Black lives matter“ Auftsänden in..2021? 2020? Ich habe kein Zeitgefühl mehr. Die Menschen brechen die Regeln, schrecken nicht vor Gewalt oder Diebstal zurück. Die Welt steht Kopf. So nimmt das ganze leider nie ein Ende, das wissen wir auch, doch würde es auch ein Ende nehmen wenn es anders wäre? Der Virus besteht. Er konnte sich weiterverbreiten. Die Infizierten-Zahlen interessieren niemanden mehr, erst wenn man sagen kann ein Viertel der Menschheit ist gestorben (oder so) wird man vielleicht nochmal hinhören. Seit ein paar Jahren konnte die Wirtschaft sich fangen. Anfangs ist sie zusammengebrochen, denn kaum noch Menschen durften Arbeiten und man konnte nichts in- oder exportieren. Verzweiflung. Doch mit strengen Maßnahmen kann weitergearbeitet werden. Lebensmittel gibt es – jedoch nur so viele, wie man braucht, nicht in Übermaßen, wie wir es von früher kannten. Man muss Pläne schreiben und sie als E-Mail an die Zuständigen versenden die Pläne schreiben für die Lebensmittelfirmen. Hamsterkäufe sind nun verboten. Das Luxusleben der Deutschen, wo alles im Übermaß vorhanden war, ist vorbei. Die Wirtschaft und Regierung kriegen es ganz gut hin indem sie sich viel mit Corona auseinandersetzen doch die Gesellschaft nicht. Sie brechen Regeln so als gäbe es gar keine. Das einzig Gute worüber ich berichten kann ist der Klimawandel. Die Menschen haben nachhaltiger gelebt, sind kaum noch gereist, konnten sich nicht mehr unnötige Dinge kaufen, weil sie sie nicht brauchten. Das hat der Natur gut getan. Doch das bringt uns leider nichts, wenn wir uns
wahrscheinlich alle gegenseitig umbringen…